Google zieht die Werbebremse: Offline-Glücksspiel in 42 Ländern verboten
Google verschärft erneut seine Richtlinien für Glücksspielwerbung und setzt ein deutliches Signal für eine strengere globale Kontrolle. Wie aus einem aktuellen Policy Update hervorgeht, wird Werbung für Offline-Glücksspiel (z.B. klassische Casinos, Spielotheken oder Pachinko-Hallen) künftig in 42 Ländern untersagt. Dadurch reagiert der Konzern auf den wachsenden regulatorischen Druck sowie auf die Anforderungen des Digital Services Act in Europa und anderen Teilen der Welt.

Weltweite Sperrliste: Diese Regionen sind für Werbung geschlossen
Die Entwicklung trifft vor allem Märkte, in denen Glücksspiel staatlich stark eingeschränkt ist. Während Google in der Vergangenheit vor allem digitale Glücksspielanbieter regulierte, rückt das Unternehmen nun physische Glücksspielangebote stärker in den Fokus.
Das Werbeverbot umfasst folgende Regionen und Länder:
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Naher Osten: Saudi Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Kuwait, Jordanien, Bahrain, Oman, Jemen
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Asien: China, Indien, Indonesien, Pakistan, Malaysia, Bangladesch, Philippinen, Thailand, Vietnam, Singapur
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Afrika: Ägypten, Algerien, Marokko, Tunesien, Sudan, Libyen, Dschibuti
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Europa: Italien, Bulgarien, Estland, Litauen, Ukraine, Nordirland, Türkei
Diese Märkte sind für Werbetreibende ab sofort geschlossen und Werbung für Casinos, Spielbanken oder andere landbasierte Glücksspielstätten wird nicht mehr ausgespielt.
Die wachsende regulatorische Herausforderung
Die neuen Vorgaben zeigen eine weltweit zunehmende Fragmentierung der Glücksspielregulierung. Google versucht eine Balance zwischen lokalen gesetzlichen Anforderungen und globaler Compliance zu bewahren. Das ist angesichts stark divergierender Glücksspielpolitiken äußerst komplex.
In Europa wird dies besonders deutlich. Während Deutschland die Werbung für lizenzierte landbasierte Anbieter weiterhin erlaubt, greift in Italien ein striktes Werbeverbot, das Google konsequent umsetzt.
Gleichzeitig öffnen sich unerwartet neue Märkte. In Kamerun und Namibia wird die Werbung für Online Glücksspiel nun zugelassen. Dieser Schritt verdeutlicht die widersprüchliche Dynamik der globalen Regulierung. Google ist gezwungen, jedes Land separat zu bewerten und kann immer weniger auf einheitliche Vorgaben setzen.
Was Google nun offiziell als erlaubte Glücksspielwerbung einordnet
Google führt erstmals eine klar definierte Kategorie ein, die als Orientierung für Werbetreibende dient. „Legal physical real world gambling activity“ beschreibt klassische stationäre Glücksspielangebote. Dazu gehören:
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landbasierte Casinos
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staatlich lizenzierte Spielbanken und Spielhallen
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Pachinko-Hallen
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weitere physische Glücksspielangebote
Solche Angebote dürfen beworben werden, sofern die jeweilige nationale Gesetzgebung dies gestattet. Die einzige Ausnahme bilden die 42 Länder mit einem vollständigen Werbeverbot. Google erklärt, dass diese neue Definition mehr Transparenz schafft und lange bestehende Graubereiche beseitigt.
🗣️ Autorenmeinung
Googles Entscheidung, Werbung für Offline-Glücksspiel in zu verbieten, ist längst überfällig. Gleichzeitig zeigt die Vielzahl der betroffenen Regionen, wie unterschiedlich die weltweite Regulierung inzwischen ist. Während für Italien ein Werbeverbot gilt, werden andere Märkte wie in Kamerun und Namibia neu freigeschaltet. Für Werbetreibende entsteht dadurch ein Flickwerk, das Google nur durch konsequente Lokalisierung kontrollieren kann.
Werbeverbot betrifft deutsche Glücksspielanbieter nicht
Deutschland ist von dem neuen Werbeverbot nicht betroffen. Der Glücksspielstaatsvertrag bleibt weiterhin die maßgebliche Grundlage für die Gestaltung von Werbung. Google erkennt deutsche landbasierte und legal lizenzierte Online-Casinos ausdrücklich als zulässige Werbeinhalte an.
Für die Betreiber ergibt sich daraus mehr Rechtssicherheit, da ihre Angebote weiterhin im Rahmen der deutschen Regulierung beworben werden dürfen. Gleichzeitig profitieren auch die Spieler, denn sie können sich nun noch besser darauf verlassen, über Google ausschließlich seriöse Anbieter und geprüfte Bonusangebote zu finden.
Spieler erhalten dadurch zusätzlich eine Orientierung, da Google die Sichtbarkeit von legalen Angeboten stärkt und sie über die Suche leichter seriöse Online-Casinos finden, die lizenziert sind und sichere Zahlungsmethoden wie PayPal anbieten.
Fazit: Google setzt konsequent auf Lokalisierung
Mit den neuen Richtlinien verstärkt Google seine Rolle als globaler Gatekeeper. Das Ergebnis ist eine weitgehende Bereinigung internationaler Werbeflächen. Für Deutschland bedeutet das Update vor allem Klarheit. International markiert es hingegen eine der weitreichendsten Verschärfungen der letzten Jahre und zeigt, wie länderspezifisch die Regulierung ist.
Faktencheck von Petra Zeitz
Leiter Global Casino Content