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Norwegen: Weniger ausländisches Glücksspiel – Mehr Schutz für junge Spieler?

Ein Blick in den Norden zeigt, wie Regulierung im Bereich Glücksspiel wirken kann: Mehr Spieler Norwegens nutzen legale Anbieter, doch junge Erwachsene bleiben eine Risikogruppe. Welche Lehren bietet das auch für Deutschland?


Casino Nachrichten Norwegen Regulierung

Rückgang bei ausländischen Anbietern: Norwegen setzt auf Regulierung

Der norwegische Glücksspielmarkt wandelt sich aktuell stark. Der Anteil ausländischer Glücksspielanbieter ist mittlerweile auf nur noch 22–28 % gesunken, sodass deren Bedeutung enorm abnimmt.

Inländische Anbieter wie Norsk Tipping und Norsk Rikstoto werden hingegen immer relevanter. Diese Entwicklung ist auf die strengeren Regulierungsmaßnahmen des Landes zurückzuführen. Hierzu gehören geplante Netzsperren für Anbieter ohne eine entsprechende Lizenz und wesentlich attraktivere Angebote der nationalen Lizenznehmer.

Das große Ziel hinter dieser Strategie liegt im Spielerschutz. Das Land versucht, die Spieler besser vor Spielsucht zu schützen. Sie sollen die Kontrolle behalten und mit Spaß spielen. Gleichzeitig sollen die Einnahmen aus dem Glücksspiel für gemeinnützige Zwecke verwendet werden.

Sorge um junge Spieler: Risiken nehmen zu

Bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren gibt es laut einem aktuellen Bericht der norwegischen Lotteriebehörde ein exzessives Glücksspielverhalten. Vor allem müssen Online-Casinos und spielähnliche Mechaniken in Computerspielen Kritik einstecken.

Die Behörde Norwegens fordert vor allem für diese Altersgruppe wichtige Schutzmaßnahmen. Hierzu gehören bei staatlichen Anbietern strengere Anreizbegrenzungen und individuellere Einsatzlimits. Mit diesem Vorhaben soll eine frühe Suchtentwicklungen verhindert und der Spielerschutz nachhaltig gestärkt werden.

Parallelen zu Deutschland: Eine Warnung?

In Deutschland ist ein ähnliches Szenario zu erkennen. Seitdem der Glücksspielstaatsvertrag 2021 eingeführt wurde, wächst das Interesse junger Erwachsener am Online-Glücksspiel. Man erkennt hier ähnliche Parallelen wie in Norwegen.

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag wurden Einzahlungslimits und Sperrdateien eingerichtet. Dennoch wird eine noch bessere Prävention und ein konsequenter Spielerschutz gefordert, um spielsuchtgefährdete Personengruppen besser zu schützen.

Lizenzierte Anbieter sollen noch attraktiver gestaltet werden und gegen illegale Plattformen wirksamer vorgegangen werden. Die Bereinigung des Glücksspielmarktes ist aktuell aber noch sehr lückenhaft. Vor allem scheitert es noch am Vollzug, sodass weiterhin illegale Glücksspielplattformen vertreten sind.

Was kann Deutschland von Norwegen lernen?

Deutschland kann aus dem Vorgehen Norwegens wichtige Schlüsse ziehen und lernen. Wichtig hierbei sind vor allem die Jugendschutzstrategien sowie die Früherkennung von spielsuchtgefährdeten Verhalten junger Erwachsener.

Eine große Wirkung könnten aber auch strikte Werbebeschränkungen für risikoreiche Angebote wie Online-Casinos könnten in Deutschland hilfreich sein. Von großer Bedeutung und Wichtigkeit sind aber auch klare und verständliche Kommunikationen. Es müssen vor allem junge Spieler über Risiken, Limits und Schutzmechanismen aufgeklärt werden. Mit entsprechenden Präventionsmaßnahmen lässt sich die Spielergruppe sensibilisieren und besser schützen.

Fazit: Norwegen als mögliches Vorbild?

An Norwegen erkennt man, dass die Regulierung des Glücksspielmarktes funktionieren kann. Mit effektiven Maßnahmen lässt sich der Markt deutlich beeinflussen, sodass ausländische Anbieter ohne gültige Lizenz zurückgedrängt werden.

Es lässt sich aber auch an Norwegens Beispiel erkennen, dass der Jugendschutz besonders wichtig ist. Die Schutzmaßnahmen müssen auch auf junge Erwachsene ausgeweitet werden. Es bleibt einfach eine dauerhafte Herausforderung.

Für Deutschland könnte gelten, dass erfolgreiche Maßnahmen wie Begrenzungen von Anreizen oder gezielte Prävention eine gute Option sind. Sie müssen aber an die entsprechenden Marktbedingungen und Nutzungsgewohnheiten angepasst werden. Gibt es Neuigkeiten zum Thema, liest du dies auch hier in unseren Casino Nachrichten

Petra Zeitz - Chefredakteur

Petra Zeitz

Head of Global Casino Content

358 Artikel
Ich bin Petra Zeitz und teste für dich Online Casinos und Spiele. Als Journalistin arbeite ich seit vielen Jahren im iGaming Bereich. Zuvor veröffentlichte ich Bücher und produzierte Content für Webseiten. Bei CasinoTopsOnline bin ich für den deutschsprachigen Inhalt des Casino-Ratgebers mit seinen Testberichten und Bewertungen verantwortlich. Da sich die Branche ständig verändert, gibt es immer wieder Neues zu entdecken. 2022 erschien mein Buch "Online-Casinos im deutschsprachigen Raum - Entwicklung und Legitimation" mit Informationen über den deutschsprachigen Glücksspielmarkt.

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