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Meta unter Druck: Illegales Glücksspiel und die Milliardenstrafe

Das EU-Parlament erhöht den Druck auf Meta. In einer schriftlichen Anfrage fordert es die EU-Kommission auf zu prüfen, ob der Konzern durch die Ausspielung von Werbung für nicht lizenzierte Online-Glücksspielanbieter gegen den Digital Services Act (DSA) verstößt. Der Fall könnte nicht nur für die DSA-Durchsetzung wegweisend werden, sondern auch für den Spielerschutz in Deutschland.

Meta unter Druck: Illegales Glücksspiel und die Milliardenstrafe

Verdacht auf systematische Verstöße auf Facebook und Instagram

Ausgangspunkt der Debatte ist der Verdacht, dass auf Facebook und Instagram wiederholt Anzeigen für Anbieter ohne gültige Lizenz auftauchen. Damit steht Meta unter dem Verdacht, seine Sorgfaltspflichten als „Very Large Online Platform“ (VLOP) zu verletzen. Gerade diese Plattformen sollen laut DSA besonders strenge Vorgaben zum Schutz von Minderjährigen und gefährdeten Gruppen erfüllen.

Während Meta offiziell betont, seine Richtlinien gegen Glücksspielwerbung verschärft zu haben, sprechen die geschalteten illegalen Anzeigen eine andere Sprache. Für das EU-Parlament ist das ein Alarmsignal. Denn wenn selbst ein globaler Tech-Konzern mit Milliardenbudget die gesetzlichen Vorgaben nicht einhalten kann oder will, gefährdet das den Kern der europäischen Digitalregulierung.

DSA greift durch: Meta drohen milliardenschwere Konsequenzen

Die finanziellen Risiken für Meta könnten erheblich ausfallen. Der Digital Services Act erlaubt der EU-Kommission bei schwerwiegenden Verstößen Bußgelder von bis zu 6 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Diese Summe würde sich für Meta schnell im Milliardenbereich bewegen und hätte damit eine deutlich spürbare wirtschaftliche Wirkung, weit über ein symbolisches Signal hinaus.

Ein solches Vorgehen würde zugleich eine klare Botschaft an die gesamte Tech-Branche senden. Die EU zeigt, dass sie bereit ist, ihre neuen Regeln konsequent durchzusetzen. Der DSA ist nicht als unverbindliches Regelwerk gedacht, sondern als ein Instrument, das große Plattformen stärker in die Verantwortung nimmt und den Schutz der Nutzer fest verankert.

Auswirkungen auf Deutschland: Strenge Regeln und dennoch ein Schlupfloch

Ebenfalls relevant ist der Fall für Deutschland. Die Glücksspielregulierung gehört hierzulande zu den strengsten in Europa. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) überwacht Werbung, Lizenzen und Anbieter bis ins Detail. Erlaubt ist nur, was den Anforderungen des Glücksspielstaatsvertrags entspricht und selbst legale Betreiber stehen unter strenger Kontrolle.

Doch illegale Glücksspielanzeigen auf Social Media umgehen diese Regeln. Sie erreichen deutsche Nutzer ohne Rücksicht auf Alterskontrollen, Werbebeschränkungen oder Spielerschutzmechanismen. Illegale Werbung schädigt in zweifacher Hinsicht, denn sie gefährdet besonders Minderjährige und schwächt gleichzeitig legale und lizenzierte Anbieter, die hohe Summen in Compliance, Prüfverfahren und Aufsicht investieren.

Hinzu kommt, dass regulierte Anbieter auf deutschen Plattformen nur eingeschränkt werben dürfen, während nicht lizenzierte Unternehmen über internationale Kanäle eine enorme Reichweite erzielen. Dadurch wächst der Druck auf die GGL, und die Bedeutung einer europäischen Lösung nimmt weiter zu, da die Problematik längst nicht an nationalen Grenzen endet.

Der Blick auf Deutschland zeigt, dass Regulierung funktionieren kann, wenn klare Vorgaben bestehen und die Anbieter konsequent überwacht werden. Der legale Markt bietet ein kontrolliertes Umfeld, in dem Anbieter ihren Verpflichtungen nachkommen und Nutzer sicher spielen und von fairen Bonusangeboten profitieren.

🗣️Autorenmeinung

Es reicht nicht aus, problematische Anzeigen erst dann zu entfernen, wenn sie bereits ausgespielt wurden. Plattformen wie Meta müssen technisch in der Lage sein, den Lizenzstatus und die Herkunft von Glücksspielwerbung im Vorfeld automatisch zu prüfen. Entscheidend wird sein, ob Meta seine bestehenden Filtersysteme so weiterentwickelt, dass sie zuverlässig funktionieren und transparent nachvollziehbar machen, wie risikobehaftete Werbung erkannt und blockiert wird.

Thomas Kellner - Casino Experte

Thomas Kellner

Casino Experte

358 Artikel
Ich bin Thomas und seit über 20 Jahren in der Casino-Branche tätig. Genauigkeit, Qualität und Transparenz sind mir besonders wichtig, besonders, wenn es um Online-Casinos geht. Durch meine Erfahrung im Glücksspiel und in der Redaktion sorge ich dafür, dass Inhalte verständlich, präzise und gut recherchiert sind. Bei CasinoTopsOnline bin ich für Testberichte und Neuigkeiten aus der Glücksspielwelt verantwortlich. Da sich die Branche ständig verändert, gibt es immer wieder Neues zu entdecken!

Faktencheck von Petra Zeitz

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