Drake wegen Werbung für Stake.com verklagt – Warnsignal für Fans und Spieler
Der kanadische Rapper Drake und Influencer Adin Ross wurden für ihre Werbung für den Glücksspielanbieter Stake verklagt. Die am 27. Oktober 2025 in Missouri eingereichte Sammelklage wirft ihnen vor, das illegale Krypto-Casino Stake.com beworben und dabei ihre Fans in die Irre geführt und Glücksspiel verharmlost zu haben. Neben Drake und Ross richtet sich die Klage auch gegen den Casino-Betreiber Sweepsteaks Limited. Gefordert wird eine finanzielle Entschädigung sowie eine gerichtliche Rückzahlung der unrechtmäßig erzielten Gewinne.

Drake und Ross bewarben illegales Glücksspiel mit falschen Versprechen
Erstmals berichtete Online-Glücksspiel-Anwalt Daniel Wallach über die Klage. Laut der 34-seitigen Klageschrift hätten Drake und Ross suggeriert, beim Glücksspiel auf Stake.com ihr eigenes Geld einzusetzen. Tatsächlich seien ihre Einsätze in Millionen-Höhe jedoch von Stake selbst finanziert worden. Diese Vorgehensweise ist eine gängige Praxis, um Gewinne künstlich zu inszenieren und Fans zum Nachahmen zu motivieren. Zielgruppe des Influencer-Marketings sind vor allem minderjährige Nutzer.
2022 platzierte Drake vor dem Super Bowl LVI Drake öffentlich Einsätze im Wert von rund 1,25 Millionen Dollar in Bitcoin auf die Los Angeles Rams. Zusätzlich setzte er zwei separate Spezialwetten auf Odell Beckham Jr. im Wert von 1 Millionen kanadische Dollar. Die Wetten gingen auf Instagram viral und wurden von Stake in Social-Posts beworben. Woher das Geld stammte, war nicht bekannt.
Stake.com im Fokus: Milliardenumsätze & wachsende Klagewelle
Die Klage richtet den Blick nicht nur auf Drake und Ross, sondern vor allem auf Stake.com. Das Unternehmen zählt zu den größten Akteuren auf dem globalen Schwarzmarkt und soll allein im Jahr 2024 rund 4,7 Milliarden US-Dollar Umsatz erwirtschaftet haben. Zudem wird Stake eine enorme Krypto-Aktivität zugeschrieben. Jährlich werden schätzungsweise 219 Milliarden US-Dollar an Bitcoin-Transaktionen über die Plattform abgewickelt.
Auch die wachsende Zahl rechtlicher Verfahren zeigt die Dimension des Anbieters. Gegen Stake laufen mindestens sieben Klagen, die allein im Jahr 2025 in Kalifornien, Illinois, Alabama, Massachusetts, South Carolina, Minnesota und Missouri eingereicht wurden.
Warum die Klage die Notwendigkeit der Regulierung in Deutschland bestätigt
Während Stake in den USA weitgehend ohne Aufsicht agiert, ist ein vergleichbares Marketing in Deutschland bereits heute verboten. Der Glücksspielstaatsvertrag unterbindet Werbung für nicht lizenzierte Anbieter und untersagt Inhalte, die sich an Minderjährige richten oder riskantes Spielverhalten verherrlichen.
Der Fall Drake zeigt deutlich, warum eine konsequente Regulierung notwendig ist. Denn ohne klare Regeln entstehen Grauzonen, in denen Influencer mit gewaltiger Reichweite illegale Angebote bewerben und besonders junge Menschen mit falschen Versprechen erreichen.
🗣️ Autorenmeinung
Die Sammelklage gegen Drake und Adin Ross ist mehr als nur ein Promi-Skandal. Sie zeigt, wie große Stars illegale Produkte normalisieren können und wie riskant unreguliertes Glücksspiel im Internet bleibt. Stake ist dabei kein Randphänomen, sondern ein milliardenschwerer Anbieter, gegen den allein 2025 mindestens sieben Klagen eingereicht wurden.
Faktencheck von Petra Zeitz
Leiter Global Casino Content