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PlayUp unter Beschuss: Streit um Verkauf von „The Roar“ und Vorwürfe gegen CEO

PlayUp war ein hochgelobtes Sportwettenunternehmen, gerät nun aber aufgrund merkwürdiger Vorgehen immer mehr rechtlich und finanziell unter Beschuss. Nicht nur ein Rekordbußgeld belastet das Unternehmen. Ebenfalls gibt es interne Abläufe und strategische Fehlentscheidungen, die zu denken lassen. Vor allem gibt es schwerwiegende Vorwürfe gegen den CEO, der „The Roar“ für deutlich unter Wert verkauft haben soll.

Hintergrund zur Transaktion

Angeblich soll PlayUp die Plattform „The Roar“ an den Unternehmer der kosmetischen Chirurgie Daniel Corsello für gerade einmal 1 AUD verkauft haben. Laut früherer Bewertungen durch AdRabbit lag der Wert jedoch noch bei 5 Mio. AUD. Von daher wäre es sehr merkwürdig und fraglich, wenn es nun zu einem Verkauf für einen symbolischen 1 AUD gekommen wäre.

Weiterhin wurde bekannt, dass die Transaktion nicht nur den Namen und die Markenrechte beinhalten sollten. Ebenfalls gehörten wohl auch die Domains, digitalen Plattformen, Social-Media-Kanäle, immaterielle Werte der Marke und bestehende Verträge zum Verkaufsablauf. Im Prinzip würde das bedeuten, dass das komplette operative Geschäft in neue Hände übergegangen wäre. Vor allem hat aber der symbolische Kaufpreis für Diskussionen gesorgt. Er wirft viele Fragen auf, zum Beispiel zur finanzielle Lage PlayUps und zu den strategischen Hintergründen. Ist ein Unternehmen 5 Mio. AUD wert, wird es im Normalfall nicht für 1 AUD verkauft.

Rechtsstreitigkeiten und Vorwürfe

Allerdings erhebt der CEO Daniel Simic schwere Vorwürfe gegen Corsello. Es wird ihm vorgeworfen, Dokumente gefälscht und Vermögenswerte unrechtmäßig zurückgehalten zu haben, die in Wirklichkeit zum Unternehmen gehörten. Die Allegationen sprechen sogar von Betrug, Täuschung, Erpressung und potenziellen Cybercrime-Verstößen.

Ein großer Streitpunkt ist die Authentizität eines AdRabbit-Dokuments, das in laufende M&A-Prozesse involviert war. M&A bedeutet Mergers & Acquisitions, also demzufolge Unternehmensfusionen und -übernahme). Laut PlayUp wurde scheinbar das Dokument manipuliert. Dies sollte die geschäftlichen Entscheidungen beeinflussen. Allerdings weist Corsello die Vorwürfe zurück. Der Konflikt ist mittlerweile richtig festgefahren und könnte rechtliche Schritte nach sich ziehen. Zudem wirft ein Schlaglicht auf die aktuellen Herausforderungen des Unternehmens in einer ohnehin angespannten Marktphase.

Beteiligte Unternehmen und Personen

Im Mittelpunkt des aktuellen Vorgehens stehen mehrere Akteure, die direkt mit Corsello verbunden sind. Das sind Roar Assets Pty Ltd, Roar Ventures Pty Ltd und Fincor Capital Pty Ltd. Diese Firmen sollen nach der umstrittenen Übertragung nur die Markenrechte und digitale Assets von „The Roar“ halten. Corsello selbst ist aber nicht als Käufer aktiv. Stattdessen ist er ein strategischer Akteur, der zukünftig die Plattform beeinflusst.

Der ehemalige US-Vorsitzender Dennis Drazin sorgt für Aufmerksamkeit. Er betont, dass er vom Board von PlayUp zurückgetreten sei und keine Kontrolle mehr über aktuell laufende Vorgänge habe. Interessant ist aber, dass PlayUp selbst bestreitet, dass die „The Roar“ Übertragung abgelaufen sei. Das verschärft den Konflikt zwischen den Beteiligten noch mehr, sodass rechtliche Auseinandersetzungen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr abzuwenden sind. Das ganze Vorgehen ist sehr konfus und nicht zu verstehen.

Markt- und Governance-Fragen

Allgemein wirft der vorliegende Fall rechtliche und grundlegende Governance- und Marktfragen auf. Investoren und Partner fragen sich beispielsweise, wie sicher die Eigentumsverhältnisse und Entscheidungsstrukturen der Beteiligten überhaupt in einem solchen Unternehmen sind. Aufgrund unklarer Zuständigkeiten, Rücktritte und widersprüchliche Aussagen zur Übertragung tragen unweigerlich dazu bei, dass Zweifel an der Unternehmensführung entstehen. Die Unsicherheiten betreffen sowohl Mitarbeiter als auch Partner und Investoren. Es werden auch Parallelen zu regulatorischen Risiken im iGaming-Markt angedeutet.

Aus marktperspektivischer Sicht ist der Vorgang sehr brisant und fraglich. Warum wird ein Unternehmen, das kurz zuvor noch mit 5 Mio. AUD bewertet wurde, plötzlich für gerade einmal 1 AUD auf einen anderen Besitzer übertragen? Dies wirkt wie ein symbolischer Deal, der auch auf erhebliche finanzielle und operative Spannungen im Unternehmen hindeuten könnte. Nun ist es für die Partner, Werbekunden und Wettbewerber ausschlaggebend, ob „The Roar“ unter neuer Führung Stabilität zeigt oder ob Unsicherheiten entstehen und somit die Reichweite und Reputation negativ beeinträchtigt. Gelingt es, wieder Vertrauen aufzubauen, kann „The Roar“ möglicherweise wieder viele lukrative Partnerschaften eingehen und überzeugen.

Zusammenfassung

Im Falle von „The Roar“ gibt es mehrere widersprüchliche Darstellungen zum symbolischen Verkauf oder auch Nicht-Verkauf. PlayUp bestreitet laut aktueller Berichte die Übertragung der Plattform. Aufsichtsbehörden hingegen bestätigen aber den Verkauf für 1 AUD. Zugleich erhebt der CEO Simic Vorwürfe wie Betrug, Erpressung und unrechtmäßige Zurückhaltung von Vermögenswerten gegen Daniel Corsello. Aufgrund der Widersprüchlichkeiten schaukeln sich die Unsicherheiten natürlich hoch, während die Rechtsstreitigkeiten zwischen allen Beteiligten im Hintergrund weiterlaufen.

Besonders wichtig ist die aktuelle Situation für Investoren, Branchenakteure und Medienpartner. Diese verfolgen das ganze Geschehen genau, um zukünftig die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Wie sich Marktanteile, Reichweite und Kooperationen entwickeln, ist von künftigen Kontrollen und strategischen Ausrichtungen des Unternehmens abhängig. Das gilt aber nicht nur für Australien. Auch für die internationale Aufstellung sind diese Faktoren von großer Wichtigkeit. Um wieder Vertrauen in das Unternehmen und die Plattformen herzustellen, ist es nötig, über die Eigentumsrechte und Governance-Strukturen aufzuklären. Solange nicht genau bekannt ist, wie es nun wirklich ist, wird sich schwer eine Vertrauensbasis bilden lassen.

Thomas Kellner - Casino Experte

Thomas Kellner

Casino Experte

284 Artikel
Ich bin Thomas und seit über 20 Jahren in der Casino-Branche tätig. Genauigkeit, Qualität und Transparenz sind mir besonders wichtig, besonders, wenn es um Online-Casinos geht. Durch meine Erfahrung im Glücksspiel und in der Redaktion sorge ich dafür, dass Inhalte verständlich, präzise und gut recherchiert sind. Bei CasinoTopsOnline bin ich für Testberichte und Neuigkeiten aus der Glücksspielwelt verantwortlich. Da sich die Branche ständig verändert, gibt es immer wieder Neues zu entdecken!

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