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Ende für "Clash of Clans" & Co.? Neue EU-Regeln bedrohen kostenlose Spiele

Jeden Tag greifen Millionen Deutsche zum Smartphone, um kostenlose Games wie Clash of Clans oder Candy Crush zu spielen. Damit könnte bald Schluss sein. Die EU plant eine neue Verordnung zur digitalen Fairness, die für mehr Transparenz und Verbraucherschutz im Gaming-Bereich sorgen soll. Sollte das Gesetz kommen, könnte es das Free-to-Play-Modell, wie wir es bisher kennen, zum Einsturz bringen.

Clash of Clans - Neue EU-Regeln

Warum könnten neue EU-Gesetze das Aus für In-Game-Käufe bedeuten?

Der von der EU geplante Digital Fairness Act verfolgt das Ziel, mehr Transparenz und Sicherheit im digitalen Bereich zu schaffen. Dazu gehören auch In-Game-Optionen, die Spieler zu spontanen Käufen verleiten können. In diesem Zusammenhang werden auch In-Game-Währungen wie Juwelen, Goldmünzen oder Elixiere ins Visier genommen, die zukünftig als digitales Zahlungsmittel gelten könnten.

Sollte das der Fall sein, müsste jeder In-Game-Kauf über zusätzliche Bestätigungsschritte abgesichert werden. Die Preise dürften nicht mehr nur in Fantasiewährungen angezeigt werden, sondern müssten in Euro umgerechnet klar sichtbar sein. Außerdem müssten die Eltern bei minderjährigen Spielern jede Transaktion erneut freigeben, statt nur einmal pauschal zuzustimmen.

Die Entwickler schlagen angesichts dieser Änderung Alarm. Für die gesamte Gaming-Branche steht viel auf dem Spiel. Ilkka Paananen, CEO von Supercell, warnte in einem offenen Brief an die EU-Regulierungsbehörden, dass diese Verordnung das Geschäftsmodell der Free-to-Play-Spiele gefährde und somit die Attraktivität der Spiele für die Nutzer und Entwickler sinkt. Branchenvertreter wie Paananen fordern statt Verboten gezielte Schutzmaßnahmen wie Ausgabelimits und Einverständniserklärungen für Minderjährige.

Die Absicht der EU ist dabei nachvollziehbar. Die Regelung soll impulsive Kaufentscheidungen verhindern und Minderjährige vor undurchsichtigen Spielmechanismen wie Lootboxen schützen. Allerdings warnen Kritiker, dass die Umsetzung in ihrer aktuellen Form den Mobile-Gaming-Sektor zu stark einschränke.

Was bedeutet das konkret für Spieler im DACH-Raum?

Für Spieler in Deutschland, Österreich und der Schweiz hätte der Digital Fairness Act deutliche Auswirkungen. Der deutschsprachige Raum gehört zu den größten Gaming-Märkten in Europa, mit Millionen aktiven Gamern, die über das Smartphone spielen.

Das Free-to-Play-Modell, das seit über zehn Jahren den Markt prägt, könnte in seiner bisherigen Form verschwinden. Für viele Spieler wäre das ärgerlich, da kostenlose Angebote wie ein Bonus ohne Einzahlung oft eine attraktive Möglichkeit sind, neue Spiele risikofrei auszuprobieren.

Wenn In-Game-Käufe künftig nur noch mit zusätzlichen Bestätigungen möglich sind, steigt die Frustration beim Spielen. Zusätzlich müssen rechtliche Hinweise und Preisangaben gelesen werden, was den Kauf zusätzlich hinauszögert. Gerade Spiele, die bislang auf unkomplizierte Käufe gesetzt haben, würden dadurch an Dynamik verlieren.

Zudem wären die Entwickler gezwungen, ihre Einnahmemodelle komplett neu zu gestalten, was ebenfalls mit Veränderungen verbunden wäre. So könnten sich die Publisher zum Beispiel stärker auf Werbung oder Abonnement-Modelle konzentrieren, was den Charakter vieler Spiele grundlegend verändern dürfte.

🔍 Autorenmeinung

Ich sehe den Ansatz der EU grundsätzlich positiv und klare Regeln sind längst überfällig. Doch die aktuelle Form des Digital Fairness Act wirkt unausgereift und praxisfern. Wenn jede Mikrotransaktion zum bürokratischen Hindernislauf wird, droht aus meiner Sicht eine Überregulierung, die am Ende mehr schadet als nutzt. Es braucht eine differenziertere Lösung, die Transparenz stärkt, aber den Spielspaß nicht erstickt.

Thomas Kellner - Casino Experte

Thomas Kellner

Casino Experte

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Ich bin Thomas und seit über 20 Jahren in der Casino-Branche tätig. Genauigkeit, Qualität und Transparenz sind mir besonders wichtig, besonders, wenn es um Online-Casinos geht. Durch meine Erfahrung im Glücksspiel und in der Redaktion sorge ich dafür, dass Inhalte verständlich, präzise und gut recherchiert sind. Bei CasinoTopsOnline bin ich für Testberichte und Neuigkeiten aus der Glücksspielwelt verantwortlich. Da sich die Branche ständig verändert, gibt es immer wieder Neues zu entdecken!

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