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Las Vegas im Wandel: Warum immer weniger Touristen kommen

Wer an funkelnde Hotels, schillernde Casinos und vor allem unzählige Touristen denkt, landet zwangsläufig in Las Vegas. Kaum eine andere Metropole der Welt steht so sehr für das Glücksspiel wie „Sin City“ in Nevada. Doch aktuelle Entwicklungen lassen aufhorchen. Immer weniger Touristen finden ihren Weg in die Wüste - und spielen dort wesentlich weniger als noch vor einigen Jahren.


Las Vegas Casino Nachrichten

Rückgang der Besucherzahlen in Las Vegas

Abgesehen von kleineren Auf- und Ab-Entwicklungen ging der Weg von Las Vegas in den letzten Jahrzehnten steil nach oben. Das Spielerparadies in Nevada konnte viele Jahre lang die Besucherzahlen verlässlich steigern. Genau diese Zeit scheint jedoch vorbei.

Wie die New York Post berichtet, sind die Besucherzahlen der Stadt im ersten Halbjahr 2025 um mehr als 6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. So checkten im April 2025 lediglich 3,3 Millionen Besucher in „Sin City“ ein. 5,1% weniger als im April 2024.

Besonders stark fällt der Rückgang bei den internationalen Gästen aus, wie die Daten des Harry Reid International Airport zeigen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum landeten hier im April diesen Jahres rund 3,4% weniger Besucher. Im Juni fiel die Anzahl der internationalen Gäste mit einem Minus von 13% im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls massiv aus.

Internationale Gäste bleiben aus - DACH-Markt betroffen

Erkennbar sind die Einbußen in den internationalen Besucherzahlen über zahlreiche Herkunftsländer hinweg. Auch immer weniger Deutsche, Österreicher und Schweizer besteigen ein Flugzeug in Richtung Nevada. Gründe hierfür gibt es reichlich.

Zum einen haben die Kosten in Las Vegas in den letzten Jahren deutlich angezogen. Gleichzeitig fühlen sich insbesondere viele Gäste aus europäischen Nationen nicht mehr gleichermaßen willkommen wie noch vor ein paar Jahren. Ein Faktor dürfte hierbei die „America First“-Politik von US-Präsident Donald Trump sein.

Hinzukommt, dass viele EU-Bürger mittlerweile andere Reiseziele bevorzugen. Nicht zuletzt aufgrund steigender Kosten für Flüge und einem zunehmenden Umweltbewusstsein entscheiden sich viele Reisende für alternative, kürzere Routen.

Visa-Hürden und steigende Kosten bremsen den Besucherstrom

Ähnlich verhält sich die Entwicklung mit Blick auf unmittelbare Nachbarländer der USA, wie Mexiko oder Kanada. In guten Jahren reisten rund 1,5 Millionen Kanadier nach Las Vegas. Seit der Verschärfung der US-Zollpolitik und kritischen Äußerungen der US-Regierung meiden die Kanadier den großen Nachbarn jedoch verstärkt.

Besucher aus Mexiko berichten vor allem von Problemen und Schikane bei der Einreise, ähnliche Berichte sind auch von Reisenden aus anderen Nationen zu vernehmen. Hinzu kommen Tarif-Streitigkeiten mit vielen Nationen und die teilweise wüsten Beschimpfungen anderer Staatslenker.

Künftig dürfte sich die Situation für Las Vegas weiter verschärfen. Ein Grund: Eine neue Visa-Gebühr („Visa Integrity Fee“) in Höhe von 250 US-Dollar, die künftig jeder ausländische Besucher in den USA bezahlen muss. Die US-Regierung verspricht sich Einnahmen in Milliardenhöhe, Touristen dürfte der zusätzliche Kostenfaktor sauer aufstoßen.

Neue Reisevorlieben: Weniger Glücksspiel, mehr Erlebnis und Kultur

Obwohl sich der Wandel im Tourismus in Las Vegas in der jüngeren Vergangenheit verschärft hat, kommt dieser nicht vollkommen überraschend. Bereits in den letzten Jahren hat sich ein Wandel in den Reisevorliegen herauskristallisiert. Der klassische Casino-Tourismus ist stärker in den Hintergrund gerückt.

Besucher verlangen, auch in Las Vegas, mittlerweile vor allem nach kulturellen und nachhaltigen Erlebnissen. Für die Stadt bedeutet das, dass sich diese neu erfinden muss. Bereits vor einigen Jahren wichen deshalb die ersten Casinos neuen Attraktionen.

Strukturwandel in Las Vegas - weg vom Casino

Bevorzugt angesteuert werden von den Touristen Shows und Events, wie etwa Konzerte. Auch das 2023 errichtete Las Vegas Sphere war bereits ein Fingerzeig in die neue Richtung. Eine wichtige Rolle dürften zudem gastronomische Betriebe spielen. Wie in vielen ehemaligen Touristen-Hochburgen, verschwinden auch in Las Vegas die klassischen Fast-Food-Restaurants und machen Platz für eine neue, oftmals erlebnisorientierte, Gastronomie.

Wie sieht es bei deutschsprachigen Reisenden aus?

Der Wandel in Las Vegas dürfte Besuchern aus dem deutschsprachigen Raum grundsätzlich zusagen. Viele Reisende haben Las Vegas bisher bewusst gemieden, sofern diesen das Glücksspiel nicht zugesagt hat. Dieser Gruppe gegenüber könnte sich die Stadt öffnen.

Gleichzeitig wird es mehr brauchen, um Las Vegas und die gesamten USA wieder in ein bevorzugtes Reiseziel zu verwandeln. Die internationalen Beziehungen haben sich verschlechtert, der Trump-Administration stehen viele Europäer kritisch gegenüber. Zusätzlich zum Strukturwandel wird es so auch wieder einen Wandel in der US-Politik benötigen.

Fazit

Der Rückgang der Besucherzahlen in Las Vegas kommt nicht überraschend. Das „Modell Casino“ wird immer mehr zum Auslaufmodell, gleichzeitig gerät die Stadt aufgrund der politischen Spannungen unter Druck.

Die Metropole hat bereits vor einiger Zeit damit begonnen, sich neu zu erfinden. Ob dies nachhaltig gelingt, wird die Zukunft zeigen müssen. Eine wichtige Rolle werden dabei auch Touristen aus der DACH-Region spielen. Diese meiden Las Vegas und die USA derzeit generell. Eine Rückkehr hängt hier vor allem an den außenpolitischen Entwicklungen. Mit anderen Worten: Las Vegas hat nicht alle Würfel selbst in der Hand.

Thomas Kellner - Casino Experte

Thomas Kellner

Casino Experte

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Ich bin Thomas und seit über 20 Jahren in der Casino-Branche tätig. Genauigkeit, Qualität und Transparenz sind mir besonders wichtig, besonders, wenn es um Online-Casinos geht. Durch meine Erfahrung im Glücksspiel und in der Redaktion sorge ich dafür, dass Inhalte verständlich, präzise und gut recherchiert sind. Bei CasinoTopsOnline bin ich für Testberichte und Neuigkeiten aus der Glücksspielwelt verantwortlich. Da sich die Branche ständig verändert, gibt es immer wieder Neues zu entdecken!

Faktencheck von Petra Zeitz

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