Kärnten vergibt neue Glücksspiel-Lizenzen - Entscheidung fällt im Herbst
Seit 2015 sind Spielautomaten in Casinos, auch bekannt als das Kleine Spiel, in Kärnten fest in den Händen von Admiral, Amatic und Fair Games. Nach nun zehn Jahren laufen die Lizenzen der Casinos aus. Die Folge: Im Herbst vergibt Kärnten neue Glücksspiel-Lizenzen und ordnet das Kleine Spiel neu.
Lizenzen für zehn Jahre - Der Kärntner Glücksspielmarkt im Umbruch
Das Spielen an Spielautomaten in Kärnten steht vor einem Umbruch. Derzeit läuft die Bewerbungsphase für den Erhalt einer neuen Lizenz, die ab Herbst dieses Jahres verteilt werden soll. Bis dahin sollen alle eingereichten Bewerbungsunterlagen geprüft werden.
Geplant ist auch 2025 eine Lizenzvergabe für einen Zeitraum von insgesamt zehn Jahren. Die neuen Konzessionsinhaber könnten so bis 2035 fest mit den Standorten planen.
Für die Region ist die Vergabe der Lizenzen von großer Bedeutung. Durch den Casino-Tourismus, Geräteabgaben und Gebühren werden jährlich Millioneneinnahmen generiert, mit denen die öffentliche Hand an anderen Stellen planen kann.
Drei Anbieter im Rennen - Wer bekommt den Zuschlag?
Die Vergabe der Lizenzen und die Aufteilung der Glücksspielgeräte sind streng geregelt. So sieht das Gesetz vor, dass Spielautomaten an maximal 26 Standorten aufgestellt werden können.
Generell gilt in Kärnten zudem, dass maximal ein Geldspielgerät pro 1.200 Einwohner aufgestellt werden darf. Insgesamt dürfen die neuen Lizenzbesitzer in der Region so bis zu 463 Geräte betreiben.
Vor der Vergabeentscheidung durch die Bewertungskommission im Herbst zeichnen sich vor allem drei deutliche Favoriten ab: die Admiral Casinos & Entertainment GmbH, die Amatic Entertainment AG und die Fair Games GmbH. Alle drei Unternehmen sind bereits im Besitz einer Kärntner Lizenz, die im Oktober 2025 ausläuft.
Neue gesetzliche Vorgaben sorgen für striktere Kontrolle
Verbunden ist die Neuordnung des Glücksspiels in Kärnten mit neuen gesetzlichen Vorgaben. Das Spiel darf nur noch mit einer personalisierten Spielerkarte möglich sein. Gespielt werden darf ab einem Mindestalter von 18 Jahren. Empfindliche Strafen drohen bei einem Missbrauch der Spielerkarten.
Darüber hinaus werden die Spielgeräte zentral durch das Bundesrechenzentrum überwacht. Spielern soll so ein besseres Gefühl gegeben werden, gleichzeitig lassen sich aus Sicht des Bundes Risiken, etwa im Bereich der Steuereinnahmen, verhindern.
Spielerschutz als zentrales Kriterium
Ein besonders wichtiger Teil der Lizenzvergabe ist dabei die Gewährleistung des Spielerschutzes. Mehr als die Hälfte der Gesamtbewertung (55%) entfällt am Ende auf die Maßnahmen zum Schutz der Spieler.
Entwickelt wurde hierfür ein neues Bewertungssystem, das jedoch auf der Grundlage des Kärntner Glücksspielautomatengesetzes aus 2024 beruht. Die Betreiber sind verpflichtet, Maßnahmen wie Limits und das Sperrsystem Spielerinfo einzuführen.
Gleichzeitig müssen sich diese in der Suchtprävention und Aufklärung betätigen und so zum Beispiel regelmäßig auf die Risiken des Spiels hinweisen.
Weitere Bewertungspunkte für die Lizenzvergabe sind unter anderem die Erfahrung der Betreiber, die Qualität des Angebots und die Infrastruktur des Standortes.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Anbieter
Alle Betreiber müssen sich darüber hinaus verpflichten, eine Jahresgebühr in Höhe von 10€ pro Gerät zu zahlen. Der maximale Gewinn an jedem Automaten darf den Wert von 10.000€ nicht überschreiten. Zudem muss ein Teil der Einnahmen in die Präventionsarbeit investiert werden.
Politische Spannung rund um die Entscheidung
Speziell in diesem Jahr wird die Vergabe der Lizenzen mit Hochspannung erwartet. Neben wirtschaftlichen Faktoren lassen sich auch politische Faktoren nicht von der Hand weisen.
Im Vergleich zur letzten Vergabe vor zehn Jahren hat sich die Ausgangslage rund um die Bewerber spürbar geändert. So erhielt 2015 Admiral den Großteil der Konzessionen.
Der „Platzhirsch“ ist in diesem Jahr jedoch unter Druck und kann keine österreichischen Eigentümer mehr vorweisen. Stattdessen droht eine mögliche Übernahme durch die Tipico-Gruppe aus Deutschland. Ob dies einen Vorteil für die Mitbewerber bedeutet, wird der Herbst zeigen.
Ausblick
Im südlichsten Bundesland Österreichs herrscht Hochspannung bei der Lizenzvergabe. Im Herbst sollen die neuen Zulassungen wieder für einen Zeitraum von zehn Jahren vergeben werden. Das Interesse ist sowohl aufseiten der Betreiber als auch aufseiten des Landes groß.
Die Einnahmen durch das Glücksspiel sind für Kärnten eine wichtige Finanzierungsquelle. Durch gestiegene Abgaben könnten sich die Einnahmen in den kommenden Jahren erhöhen. Wie so oft gilt jedoch auch in Kärnten, dass der Spagat zwischen einer ausreichenden Regulierung und einem attraktiven Markt gelingen muss.
Faktencheck von Petra Zeitz
Leiter Global Casino Content