Gaming in Germany Conference 2025: Hochkarätige Sprecher aus der deutschen Glücksspielbranche angekündigt
Die Weichen für eine der wichtigsten Branchendebatten des Jahres sind gestellt. Die Gaming in Germany Conference hat für den 11. November in Berlin ein herausragendes Line-up bestätigt. Laut der Plattform European Gaming gehören unter anderem GGL-Schlüsselakteur Sebastian Buchholz, Tipico-Manager Christian Heins und Stimmen der einflussreichsten Verbände wie DSWV, DOCV und EGBA dazu. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich der boomende Schwarzmarkt eindämmen lässt, ohne den legalen Anbietern die Luft zu nehmen.

Wie gefährlich ist der Schwarzmarkt für den deutschen Glücksspielmarkt?
Die diesjährige Gaming in Germany Konferenz gewinnt in diesem Jahr zusätzlich an Brisanz, da sie in die laufende Evaluation des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV 2021) fällt. Regulierer, lizenzierte Anbieter und Branchenverbände treffen dabei aufeinander, um die zentralen Brennpunkte des Marktes zu diskutieren. Im Fokus steht die wachsende Dominanz des Schwarzmarktes und die Frage, wie sich der legale Markt im aktuellen Regulierungsrahmen behaupten kann.
Der Schwarzmarkt gilt weiterhin als eines der größten strukturellen Probleme für die deutsche Glücksspielbranche. Dass dieses Thema eine der wichtigsten Diskussionsachsen der Konferenz bildet, überrascht nicht. Illegale Plattformen wirken sich unmittelbar auf Kanalisierung, Spielerschutz und Steuereinnahmen aus und damit auf die Glaubwürdigkeit des gesamten Regulierungssystems.
Wie tiefgreifend das Problem ist, zeigt der Tätigkeitsbericht 2024 der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder. Zwar sind die Fortschritte der Regulierung erkennbar, doch ist der Kampf gegen illegale Anbieter weiterhin eine Herausforderung. 2024 prüfte die Behörde mehr als 1.700 Webseiten auf unerlaubte Angebote, woraus über 230 Untersagungsverfahren resultierten.
Zu den Fortschritten zählt auch, dass Google Ads seit September 2024 in Deutschland nur noch Werbung für legale Anbieter anzeigt. Die dadurch sinkende Sichtbarkeit illegaler Angebote dürfte ihren Marktanteil weiter drücken. Trotz dieser Maßnahmen ist der Schwarzmarkt noch nicht unter Kontrolle. Nach GGL-Schätzung machen unlizenzierte Online-Glücksspielangebote weiterhin rund 25 % des Marktes im Bereich virtueller Automatenspiele und Sportwetten aus.
Daten der GGL unterstreichen die Brisanz der Debatte: Schätzungen zufolge hält der Schwarzmarkt bei virtuellen Automatenspielen und Sportwetten weiterhin einen Marktanteil von rund 25 %.
Regulierungsziele vs. Marktanforderungen: Wohin steuert der deutsche Glücksspielmarkt?
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der regulatorischen Debatte. Die GGL, vertreten durch Sebastian Buchholz, wird ihre Perspektive zur Aufsicht und Regulierung präsentieren. Dem gegenüber stehen die Vorträge der lizenzierten Glücksspielanbieter und Branchenverbände, die seit Langem eine wettbewerbsfähigere Regulierung fordern, um legale Angebote gegenüber dem Schwarzmarkt zu stärken.
So haben Unternehmen wie Tipico und Institutionen wie DOCV, DSWV und EGBA wiederholt betont, dass strikte Produktvorgaben und Werbebeschränkungen zwar dem Spielerschutz dienen, gleichzeitig jedoch die Attraktivität des legalen Marktes gegenüber illegalen Plattformen schwächen könnten.
Besonders spannend wird diese Diskussion, weil sie in eine Phase fällt, in der die Evaluation des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV 2021) läuft. Die Ergebnisse dieses Prozesses bilden die Grundlage dafür, ob und wie die bestehenden Regeln angepasst werden. Viele Branchenkenner gehen davon aus, dass die Evaluation zu konkreten Anpassungen führen könnte. Möglich wären regulatorische Nachjustierungen, die weiterhin hohe Schutzstandards sichern, gleichzeitig jedoch mehr Flexibilität zulassen.
Die Konferenz fällt genau in die laufende Evaluation des GlüStV, was sie in diesem Jahr brisanter macht als je zuvor. Es bleibt abzuwarten, ob der Dialog zwischen Regulierern wie der GGL und Anbietern wie Tipico nur ein Austausch von Positionspapieren bleibt oder ob echte Kompromisse zur Rettung des legalen Marktes gefunden werden. Bleiben spürbare regulatorische Anpassungen aus, stellt sich die drängende Frage: Kann der Schwarzmarkt überhaupt eingedämmt werden, selbst wenn die GGL ihre Bemühungen weiter verstärkt? Und wird diese Konferenz genügend Druck auf die Politik erzeugen, um den Staatsvertrag so nachzuschärfen, dass die Kanalisierung endlich gelingt?
Fazit: Weichenstellung für die Zukunft des deutschen Glücksspielmarktes
Die Gaming in Germany Conference 2025 verspricht eine der inhaltlich wichtigsten Branchenveranstaltungen des Jahres zu werden. Mit der Besetzung aus Regulierern, Marktführern und Verbänden liegt der Fokus klar auf der Frage, wie Deutschland seinen legalen Glücksspielmarkt angesichts wachsender Schwarzmarktaktivitäten stärken kann.
Die Spannung zwischen Regulierung und Wettbewerbsfähigkeit wird zum Dreh- und Angelpunkt und könnte maßgeblich bestimmen, wie sich die Branche nach Abschluss der GlüStV-Evaluation entwickelt.
Faktencheck von Petra Zeitz
Leiter Global Casino Content
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