Führungswechsel bei Broadway Gaming signalisiert M&A-Offensive in Europa
Der Online-Bingo-Spezialist Broadway Gaming hat bekannt gegeben, dass COO Mark Cleary zum neuen CEO befördert wird. Die eigentliche strategische Bedeutung für die iGaming-Branche liegt jedoch in der neuen Rolle des Gründers David Butler: Als Executive Chairman wird er sich künftig auf „strategische Partnerschaften und M&A-Möglichkeiten“ konzentrieren – ein klares Signal für eine beschleunigte Expansion durch Firmenzukäufe.
Diese Neuaufstellung ist ein klassischer Schritt, um ein Unternehmen für die nächste Wachstumsphase vorzubereiten. Während Cleary, der als COO maßgeblich für das bisherige Wachstum verantwortlich war, das operative Geschäft leitet, kann sich Butler nun voll auf die übergeordnete Expansionsstrategie fokussieren. So stellt sich das Unternehmen an zwei Fronten auf: stabile operative Exzellenz und aggressives externes Wachstum.
Der Schritt ist Teil eines branchenweiten Konsolidierungstrends. Anstatt organisch zu wachsen, kaufen finanzstarke Betreiber zunehmend Technologie und Marktanteile auf. Dass Broadway Gaming diese Strategie beherrscht, bewies das Unternehmen bereits 2021 mit der richtungsweisenden Übernahme der B2B-Plattform Dragonfish von 888 Holdings. Butlers neue Rolle unterstreicht, dass dies keine einmalige Aktion, sondern der Beginn einer langfristigen M&A-Offensive war.
Für Betreiber in Europa ist diese Entwicklung ein wichtiges Signal. Insbesondere der neu regulierte deutsche Markt, der noch stark fragmentiert ist, stellt ein attraktives Ziel für Konsolidierer wie Broadway Gaming dar. Deutsche Anbieter sollten sich daher auf eine Zunahme von Übernahmeaktivitäten und verstärkten Wettbewerb durch internationale Akteure einstellen, die einen Markteintritt durch Zukäufe anstreben.
Faktencheck von Petra Zeitz
Leiter Global Casino Content