Was ChatGPT mit deinen Daten macht, wenn du dir Hilfe zu Bonusangeboten, Spielstrategien & Co. suchst
Die Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in aller Munde. Dienste wie ChatGPT und Co. werden immer häufiger auch von Glücksspielern verwendet, um sich über Strategien oder Casinos zu informieren. Was jedoch nur die wenigsten bedenken: Es gibt datenschutzrechtliche Risiken.
KI-Nutzung im Glücksspielumfeld nimmt zu
Im Umfeld der Online Casinos und Glücksspielanbieter spielt die Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle. Zum einen setzen Casinos verstärkt auf KI, um zum Beispiel problematische Verhaltensmuster bei den Spielern frühzeitig zu erkennen. Zum anderen verwenden auch die Spieler immer häufiger die Künstliche Intelligenz.
Vor allem im DACH-Raum informieren sich Spieler zum Beispiel über die Legalität eines Anbieters oder verwenden ChatGPT für einen Vergleich der Bonusangebote. Typische Fragen an das Programm sehen zum Beispiel wie folgt aus:
Ist Casino XY legal?
Wie fair sind die Bonusbedingungen bei Casino XY im Vergleich zu anderen Casinos?
Was ist die perfekte Strategie im Casino?
Welches Casino bietet einen Bonus ohne Einzahlung?
Welches Casino Spiel hat die höchste Auszahlungsquote?
Welche Daten Nutzer preisgeben, oft ohne es zu merken
Vermeintlich harmlos wirkende Anfragen der Spieler bergen jedoch Risiken. Insbesondere im Glücksspielkontext sind die Anfragen sensibel und enthalten oftmals nicht weniger sensible Informationen.
Viele Nutzer geben für die Suche konkrete Einsätze an, beschreiben ihre bevorzugten Plattformen oder liefern Einblicke in das Spielverhalten. Die Gesamtheit dieser Daten ermöglicht es, ein komplettes Bild des Nutzers zu zeichnen und so einen genauen Einblick in dessen Spielgewohnheiten zu erhalten.
Was mit den Daten bei ChatGPT passiert
Mit jeder Anfrage bei ChatGPT füttern Nutzer den Dienst mit weiteren Daten und Informationen. Diese werden nicht ignoriert, sondern vom Unternehmen hinter ChatGPT, OpenAI, verarbeitet und verwendet.
Sollten Nutzer einen Verlauf im Programm aktiviert haben, werden die Daten der einzelnen Anfragen gespeichert. OpenAI selbst macht kein Geheimnis daraus, dass die Daten zu Trainingszwecken und für die Aufklärung möglicher Datenschutzprobleme verwendet werden.
Relevanz der DSGVO und rechtliche Aspekte im DACH-Raum
Daten der Nutzer sind insbesondere im DACH-Raum unter besonderen Schutzvorkehrungen abgesichert. So sorgt die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) dafür, dass Nutzer jederzeit Informationen zur Erhebung, Speicherung und Löschung ihrer Daten erhalten können.
Besonders kritisch ist in diesem Zusammenhang die Übertragung der Daten in Drittstaaten. OpenAI ist nicht in Deutschland, Österreich oder der Schweiz beheimatet. Folglich werden die hier erhobenen Daten für die Auswertung an das Unternehmen in den USA übermittelt.
Die dortigen Datenschutzbestimmungen sind jedoch nicht mit denen in Europa vergleichbar. Insbesondere das Glücksspiel gilt dabei aus rechtlicher Sicht als besonders sensibel. Informationen darüber, dass Nutzer spielen, wie viel sie spielen und wo sie besonders gerne spielen, sind im Daten-Kosmos des World Wide Web heute ein schwerwiegender Datenschatz.
Risiken für Spieler
Spieler gehen bei den vermeintlich harmlosen Anfragen gewisse Risiken ein. So findet keine Verschlüsselung der Angaben auf Nutzerebene statt, wodurch sich diese immer eindeutig verschiedenen Nutzern zuordnen lassen.
Wer Programme wie ChatGPT verwendet, wird zudem schnell feststellen, dass die Spielsuchtprävention lediglich ein Randthema darstellt. Insbesondere für Personen, die eine hohe Affinität zum Glücksspiel haben, könnte dies problematisch werden.
Darüber hinaus sind die Antworten in vielen Fällen geprägt von Fehlinformationen oder problematischen Empfehlungen. Nutzern werden zum Teil illegale Glücksspielangebote empfohlen oder Strategien als erfolgreich vermittelt, deren Funktionsweise längst hinlänglich widerlegt wurde.
Tipps für sicheren Umgang mit KI im Glücksspielbereich
Um das Risiko bei der Nutzung der Künstlichen Intelligenz im Glücksspiel zu mindern, sollten Spieler ein paar einfache Tipps berücksichtigen. Es empfiehlt sich, Datenkraken wie ChatGPT nicht mit persönlichen Daten zu füttern, sondern diese so allgemein wie möglich zu halten. Ebenso ist es ratsam, den Verlauf zu deaktivieren.
Für die allgemeine Orientierung oder einen schnellen Überblick sind die Dienste wie ChatGPT gut geeignet. Nutzer sollten die Antworten jedoch hinterfragen und einordnen. Darüber hinaus ist es nicht ratsam, die KI zum Beispiel für rechtsverbindliche Auskünfte zu verwenden.
Fazit und Ausblick
Die Künstliche Intelligenz wird im Glücksspiel in den kommenden Jahren eine immer größere Rolle spielen. Schon jetzt werden die Systeme sowohl auf Seiten der Anbieter als auch auf Seiten der Spieler verstärkt genutzt. Die Tendenz ist klar steigend.
Für eine sichere Verwendung sollten sich Spieler der Risiken und Gefahren bewusst sein. Dienste wie ChatGPT können unterstützen, sollten jedoch nicht ohne Hinterfragen verwendet werden. Auch in Zukunft wird sich daran vermutlich nichts ändern.
Faktencheck von Petra Zeitz
Leiter Global Casino Content